„Sternendom“ schwebte zwischen Erde und Himmel

Gottesdienste überfüllt, Veranstaltungen ausverkauft, Hessentagspreis für Lauf

Die Veranstaltungen der evangelischen Kirche im Sternendom sind am Sonntagmittag mit einem großen Festgottesdienst unter dem Titel „Sternstunden“ zu Ende gegangen. Zehn Tage konnten sich die Besucherinnen und Besucher in dem Kuppelzelt mit seiner speziellen Lichtinstallation auf eine Reise zwischen Erde und Himmel begeben. Bei leisen Musikklängen, Lesungen und geistlichen Angeboten wie Andachten konnten sie unter der blau angestrahlten Decke mit ihren wandernden Sternen Abstand vom Trubel des Hessenfestes gewinnen oder abends in dem runden Zelt die mitreißende Atmosphäre großer Publikumsveranstaltungen erleben. Daneben war es möglich, an einem Aktionsstand eigene Sternstunden im Leben Revue passieren zu lassen. Hunderte von Gästen schrieben dazu ihre persönlichen Erlebnisse auf kleine Karten. Die neun Großveranstaltungen im 600 Plätze fassenden Sternendom wie der Auftritt der Musikerin Annett Louisan, die Show des Zauberers Nicolai Friedrich oder die Vorstellung des Babenhäuser Pfarrerkabaretts waren fast ausnahmslos ausverkauft. Wegen des Andrangs zu den Gottesdiensten am Pfingstwochenende musste das Zelt an der Festmeile des Hessentags geschlossen werden. Bei dem „Sternenlauf“ der Diakonie mit rund 300 Teilnehmern konnten 10.000 Euro zugunsten Obdachloser gesammelt werden. Doch auch das Wettrennen selbst, das über 50 Freiwillige organisiert hatten, kam ganz oben auf das Treppchen. Es erhielt den ersten Platz im erstmals ausgeschriebenen Hessentagspreis, der besonderes ehrenamtliches Engagement auf dem Fest auszeichnet. Zuletzt präsentierte sich auch die christliche Motorradseelsorge am Sternendom und lud Interessierte zu PS-starken Ausritten rund um Bensheim ein.

Eigentliche Stars im Sternendom waren ehrenamtliche Helfer 

Für den hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung hat die Präsentation direkt an der Festmeile die „große Chance eröffnet, da zu sein, wo Menschen feiern und miteinander über Gott und die Welt reden“. Überfüllte Gottesdienste, ausverkaufte Konzerte und der Aktionsstand, an dem viele Gäste ihre persönlichen Sternstunden aufgeschrieben hätten, zeigten, „dass der Sternendom zu einem besonderen Ort geworden ist, an dem Himmel und Erde sich berühren“, so Jung. Er danke auch den über 80 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aus der Region, ohne die die Präsentation der evangelischen Kirche auf dem Hessentag nicht möglich gewesen wäre. „Die eigentlichen Stars im Sternendom waren die Ehrenamtlichen, die zehn Tage unermüdlich im Einsatz waren“, so Jung. Nach Ansicht der Prälatin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Marita Natt, war der Sternendom zum Hessentag ein „Symbol dafür, dass die Kirche Orientierung im Leben geben kann“. Viele Menschen hätten die Gelegenheit genutzt, sich an ihre ganz persönlichen Sternstunden zu erinnern und einander davon zu erzählen. Sie wies darauf hin, dass schon in der biblischen Überlieferung Sterne das Leben der Menschen prägten. Sie seien „stumme Boten von Gottes Herrlichkeit“. Entdeckt werden konnte sie diesmal mitten beim Hessenfest.

Evangelische Kirche zeigt sich mitten bei den Menschen

Auch der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Hessen, Wolfgang Gern, zog ein positives Resümee des evangelischen Auftritts. Mit der Teilnahme am Hessentag in Bensheim habe die Diakonie Hessen „etwas von ihrer Arbeit gezeigt - aber auch, wie sie mit ihren Angeboten immer dicht bei den Menschen ist, die Hilfe, Beratung und Unterstützung benötigen“. Der erfreulich hohe Besuch bei den Veranstaltungen und die vielen Gespräche am Aktionszelt am Sternendom hätten dies verdeutlicht. Zudem hätten „über 300 Läuferinnen und Läufer beim Sternelauf eindrücklich bewiesen, dass sie sich engagieren und einsetzen für Wohnungslose in der Region“, so Gern. Dies sei ein „hoffnungsvolles Zeichen des Miteinanders“ gewesen, sagte Gern, der selbst am Sternenlauf teilgenommen hatte. Bei der Eröffnung des Hessentags hatte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier den evangelischen Sternendom bereits als „mutiges“ Projekt bezeichnet. Es zeige, dass Kirche „mitten bei den Menschen und für sie da“ sein wolle.

Screenshot
"Den Hessentag zum Kirchentag gemacht" titelte Michael Ränker im Bergsträsser Anzeiger. Wenn die Menschen nicht in die Kirche gehen, dann muss die Kirche eben zu den Menschen kommen. So einfach ist das. | Foto: Bergsträsser Anzeiger
Gruppenbild Weinrich und Team
Zehn Tage lang haben über 150 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Diakonie Hessen sowie der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und von Kurhessen-Waldeck im und um den Sternendom mitgeholfen. | Foto: Sabine Stroth-Rother
Jung spricht den Segen
Abschluss-Gottesdienst am Sonntag, 15. Juni, mit Kirchenpräsident Volker Jung und Prälatin Marita Natt | Foto: EKHN/Rahn

Impressionen von den Veranstaltungen

Zur Galerie

Logo des Hessentages 2014